Die Pressemitteilung stammt schon vom 13.02.2007. Richtig Furore macht Frau von der Leyens Vorschlag, Kinder als Testkäufer für Alk, Zigaretten, Gewaltvideos einzusetzen, erst mit der Vorlage einer entsprechenden Gesetzesänderung: Die Financial Times Deutschland machte den Vorschlag öffentlich.
Die Ministerin will § 28 Abs. 4 des Jugendschutzgesetzes ändern und begründete dies im Februar so: „Wir müssen die schwarzen Schafe unter den Händlern erwischen, wenn sie leichtfertig verbotenerweise Spiele an unsere jugendlichen Testkäufer verkaufen“, sagt von der Leyen.
Ich glaube diese Idee ist ausgesprochen fortschrittlich, sehr zukunftsweisend, jederzeit ausbaufähig. Zunächst einmal entstehen wertvolle Beschäftigungsverhältnisse. Dann könnte die Rekrutierung der Testkäufer gleich durch LKA, BKA, Verfassungsschutz, BND und MAD übernommen werden. Die hätten nie wieder Nachwuchssorgen, sondern immer bereits erprobtes Personal am Start.
Es bleiben Fragen offen: Dürfen die Kids das Zeug, dass Sie erworben haben, behalten? Wer kontrolliert die Jugendlichen? Nimm zwei Flaschen Schnaps: eine für den Spitzelführer, eine für den Eigengebrauch? Zwei Gewaltvideos bitte! Eines, um den Verkäufer in die Pfanne zu hauen, eines um noch ein paar Extra-Euro auf dem grauen Markt zu machen. Der Lohn als kindlicher Agent Provocateur wird ja nicht zu üppig ausfallen…
Also: Bitte auf die Durchführungsbestimmungen achten! Ansonsten: Weiter so, Frau von der Leyen! Ihnen kommen bestimmt noch weitere tolle Ideen, um unsere Kinder fit für die Zukunft zu machen: Warum nicht zum Heroinkauf auf den Bahnhofsvorplatz? Warum Kinder nicht auf den Strich schicken, um die Pädo-Liebhaber zu identifizieren?