Ich habe meine Verzweiflung über die kindliche Zahnputzverweigerung beschrieben, ein Zahnputz-Lied gedichtet – und zunächst gedacht, dass damit alles besser wird. Vergeblich, wie die wütenden Verweigerungen in den Tagen danach zeigten.
Seit kurzem nun besitzen wir ein Buch: „Benni Bär lernt Zähne putzen“. Jetzt gucken wir gemeinsam das Buch an, während ich dem Kind die Zahnbürste führe. Erst verteile ich die Zahnpasta auf seinen Zähnen Dann übernimmt das Kind – und bürstet selbst. Zum Abschluss putze ich noch einmal nach. Dabei schwillt allerdings der Unmut wieder an…
Ich kopple also seine Leidenschaft, Bücher anzugucken an die Abneigung, Zähne geputzt zu bekommen. Seitdem entspannt sich die Lage. Das Kind braucht sich nicht mehr ausgeliefert zu fühlen – und ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, was ich dem Kind antue.
Habe auch schon viele frustrierende Versuche hinter mir. Meine letzte Idee hat leider auch versagt: Obwohl natürlich gesundheitstechnisch völlig daneben (bin ja Ökotrophologin)habe ich nämlich versucht, mit einem Stückchen Schokolade als Belohnung zu locken (eine befreundete Ökotrophologin und Kinderpsychologin! hatte mir von ihren positiven Erfahrungen berichtet…). Dem großen Bruder hats gut gefallen (er durfte natürlich mitmachen), Florian allerdings ist und bleibt vollkommen unbestechlich… Groß war allerdings das Geschrei durch die zusätzliche Enttäuschung, KEINE Schokolade zu bekommen…
Mit dem Lied versuche ich es nun auch mal. Ansonsten lenken wir mit einem Auto aus der Überraschungskiste ab. Zum Trost für alle Eltern: Irgendwann klappt es
Wie die Realität gezeigt hat: Auch das keine wirkliche Lösung, eher der Wunsch, pädagogisches Geschick möge nun endlich einmal Erfolg zeigen. Er mag es einfach nicht, wenn ihm jemand mit der Bürste im Mund herumfuhrwerkt! Nachvollziehbar…
Die Betroffene