Eines fällt mir bei der Berichterstattung über die russischen Punk-Frauen auf, die heute in Moskau ihres Urteils harren: Noch nie habe ich in Funk und Fernsehen gehört oder irgendwo in etablierten Medien gelesen, dass „Pussy Riot“ übersetzt Mösenaufstand heißt…
Sonst wird uns doch immer gesagt, was dieses oder jenes heißt, wenn es sich um einen fremdsprachigen Begriff handelt. Traut sich da jemand nicht? Der englische Begriff darf verwendet werden, aber der deutsche nicht? Was ist da los?
Klar, bei den „Pet Shop Boys“ oder bei „Rage Against The Machine“, um nur zwei Beispiele zu nennen, wird der Name in der Regel auch nicht übersetzt, aber bei politischen Aktionskünstlerinnen?
Bei „Pussy Riot“ ist ja der Name Programm. Diese wichtige politische Botschaft – gerade aus der teils archaisch-patriarchalischen russischen Gesellschaft heraus – wird durch die Art der Berichterstattung unterschlagen. Und wir werden dadurch nicht gerade umfassend aufgeklärt und informiert.
Schade.