Morgen beginnt offiziell das Jahr der Geisteswissenschaften. Parallel dazu startet die PR-Agentur Mann beißt Hund eine Aktion zur Rettung des Wortes Fisimatenten, das langsam aus unserem aktiven Sprachschatz verschwindet. Deswegen nahm es der Autor Bodo Mrozek in sein Lexikon der bedrohten Wörter auf.
Ich unterstütze die Idee, das Wort Fisimatenten vor dem Vergessen zu bewahren. – Ohne Schnörkel, Schnick-Schnack, Zierrat kommt die Welt nicht aus. Betrachten wir nur den nüchtern-kalten Glasfassadenstil moderner Architektur: Der gibt sich geradlinig und schnörkellos – aber einer so durchkonstruierten Welt fehlt die Wärme. Da wird alles reflektiert, aber nichts aufgenommen. Dieser äußere Stil macht sich früher oder später wie ein langsam wirkendes Gift in den Herzen der Menschen breit. Die Kommunikation verkümmert, weil auch sie plötzlich nur noch nüchtern, pragmatisch, effizient und glatt gebügelt ist.
Fisimatenten beleben. Sie zeugen von Verspieltheit und Kreativität. Durch Abschweifen und Driften im richtigen Moment lässt sich oft auch ein Ziel wieder besser ins Auge fassen und ansteuern. Deswegen soll Fisimatenten weiterleben!