„Ich kann dichten!“, ruft der Poet
ganz unerschrocken.
„Das hilft mir vielleicht morgen,
beim fröhlichen Zocken.“
Er verliert und verliert, aber er präsentiert
ungerührt seine Flocken.
„Jetzt kommt schon raus,
sonst gerät uns der Spielfluß ins Stocken.“
Als er ganz endgültig blank ist,
stellt er fest, dass mit Dichten,
hier nichts zu holen ist,
bei diesen Wichten…
„Ich kann dichten“,
sprudelt der Dichter naßforsch,
als es Zeit war zu richten.
„Nun“, hub Gott an, „dann beschreibe uns, Mann,
wie du vorsiehst zu lichten,
das Dickicht der Geschichten.
„Ich nehme ein Blatt“,
sprach Dichterherz satt,
„und beginne Worte zu schichten.“
„Und wie willst du leben mit all den Gewichten?“
„Es hüpft mir das Herz vor Vergnügen und Gier,
dir zu erzählen noch vielmehr von mir.
Doch wie das so ist mit den Geschichten
erwachsen sie täglich – wie auch die Nichten.
Was ist denn nun jetzt mit dem Richten?“
„Du scheinst mir ein Narr,
willkommen daheim,
sonst kommt hier nicht mal der Teufel rein.
Doch nach all dem Gelaber
muß ich ich mich entpflichten –
die Sorgen, sich Kümmern,
wer sonst solls verrichten?“
„Ich kann dichten“, dachte der Dichter
immer noch locker.
„Gott hat die Arbeit –
und ich bleib der Zocker.“