mein sohn wird demnächst ein jahr alt. wenn er krank ist, beschwerden meldet, nörgelig und nölig ist, bin ich zunächst mal verunsichert. wie schlecht geht es einem kind, wenn es ihm schlecht geht? was darf ich dann noch von ihm erwarten?
die frage stellt sich mir selbst im krankheitsfall genauso. was kann ich noch leisten, wenn körper, seele und geist nicht im normalbetrieb arbeiten? und was ist bitteschön normalbetrieb? und was erwarte ich dann von mir?
was passiert konkret? sein verhalten verändert sich (er wird anhänglicher, gibt mehr beschwerende laute von sich, wimmert und stöhnt, ist kaum mittels grimassen oder gesang abzulenken). um nun der situation angemessen auf ihn reagieren zu können, muss ich auch mein eigenes verhalten verändern. dabei werde ich mit meinen konzepten von krankheit und gesundheit konfrontiert: wie viel mitgefühl, wie viel verständnis, wie viel aufmerksamkeit bringe ich einem kranken gegenüber auf? wie schwer fällt es mir zu akzeptieren, dass der normalbetrieb durch krankheit unterbrochen wird? wie gut kann ich selber mit der krankenrolle umgehen, wenn ich krank bin?
fragen über fragen.
inzwischen hat das kind die erkältung hinter sich. die zahnungsbeschwerden dagegen bleiben ihm vorerst erhalten. genauso wie mir die unruhigeren nächte…