… erweisen Sie sich, Herr Norbert Claussen (CDU), gerade als vorbildhaft loyaler und damit schätzenswerter Dienstherr Ihrer Verwaltungsangestellten.
So löblich dies aus Sicht der Mitarbeiter sein mag, so merkwürdig muten doch die Sätze an, die wir gerade öffentlich vernehmen: „Aus den Gesamtumständen ergab sich für den Sozialarbeiter kein Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung.“ Zumal die Sozialarbeiter ja auch alle Vorschriften genau eingehalten haben. So loyal Sie als Dienstherr sind, so sehr sind Ihnen Mitarbeiter zu wünschen, die im Zweifelsfall die Vorschriften übertreten.
Doch so richtig derbe bagatellisieren Sie die Verantwortung der städtischen Behörden, wenn Sie das Schicksal bemühen: „Es hätte in jeder anderen Stadt passieren können, und der, dem es passiert ist, hat in diesem Fall Pech gehabt.“ Vorschriften eingehalten und Pech gehabt = totes Kind. Kann überall passieren. Kommt alle Tage vor (Kevin, Bremen; Jessica, Hamburg – um die bekanntesten Namen aufzuzählen) – und: Wenn es den anderen auch so geht, kann am Ende keiner etwas dafür!?
Herr Claussen, sind Sie tatsächlich Jura-Studienabrecher und dann 1990 im Osten zu einer neuen Karriere gestolpert? Das erklärt manches: In der Krise lässt sich Unvermögen nicht länger verheimlichen. Möge auf soviel Hochmut, Selbstgerechtigkeit und Eiseskälte alsbald Ihr Sturz folgen!
Wünscht sich der Zettmann.