Nun merkt auch die PKV, was Schwarz-Gelb will

Die Private Krankenversicherung (PKV), namentlich durch ihren Verbandschef Leienbach, hat der Berliner Zeitung am vergangenen Wochenende ihr Leid geklagt und die eigene Enttäuschung über die bisherige Arbeit der Koalition kundgetan. Unter anderem hätte die Regierung längst den Zugang zur PKV wieder erleichtern können. Außerdem passt den Privaten die ganze Richtung nicht: Mehr Steuergeld ins System. Diese GKV-Subventionen müssen nämlich die privat Versicherten (als Steuerzahler) ebenfalls mitbezahlen.

Hinter all dem steckt die Bedrohung des Geschäftsmodells der PKV: Kommt es zu einer Kopfpauschale mit Sozialausgleich aus Steuermitteln (subventionierte Kopfprämie nennt es Leienbach), gibt es für kaum einen abhängig Beschäftigten, der viel verdient, einen Grund die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu verlassen und sich bei der PKV (voll) zu versichern. Deren Prämien wären nämlich nur bei den jungen, gesunden Männern konkurrenzfähig mit der Gesetzlichen. Insgesamt wäre selbst die höchste gegenwärtig diskutierte Kopfprämie (etwa €200) preiswerter als die regulären Tarife der Privaten. Selbstverständlich ist Leienbach der Ansicht, privat Versicherte hätten auch andere Gründe als die preiswerten (Einstiegs)-Prämien die GKV verlassen. Auch die bevorzugte Behandlung sei ein wichtiger Grund…

Doch: Einen Verbleib fast aller Beitragszahler in den GKV könnten sich die meisten politisch Verantwortlichen nur wünschen. Aber hat das auch schon jemand der FDP gesagt? Hat die CSU dem Koalitionsvertrag deswegen zugestimmt? Weil CDU und CSU den Privaten auf diese Weise das Wasser abgraben werden?

Oder stehen uns doch viel kältere Absichten ins Haus: Eine verpflichtende Grundsicherung für alle, und die in der GKV? Wahlweise Zusatzversicherungen in der PKV, und dann nur noch dort? Nix genaues weiß niemand über die wahren Absichten dieser Koalition. Wachsam bleiben, ist im Moment die einzige Chance. Und genau auf das Gejammer aus dem System selber zu hören. Im Moment jedenfalls scheint es nicht gut auszusehen für die PKV…

Erstaunlicherweise gibt der Verbandschef nun öffentlich zu, dass privat Versicherte bspw. fünfmal höhere Laborkosten verursachen als gesetzlich Versicherte. Zudem ruft er nach einem Verhandlungsmandat für die PKVen ähnlich dem der GKVen, die in der ambulanten Versorgung als Verbände mit den Kassenärztlichen Vereinigungen über Leistungsmengen und Honorare verhandeln. Außerdem fordert er Öffnungsklauseln in der Gebührenordnung, damit nicht alles mehr so hochpreisig abgerechnet werden kann, wie das gegenwärtig der Fall ist – mit teilweise horrenden Auswirkungen auf die Beiträge der Versicherten.

Interessant das alles. Sehr interessant.

Kopenhagen, Klima, Konferenz – kein Ergebnis ist besser als irgendein Ergebnis

Ich finde es gut und begrüße es sehr, dass bei der Klimashow in Kopenhagen nix herausgekommen ist. Endlich zeigen die versammelten Staaten der Welt, dass Sie überfordert sind, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Damit könnten solche Mammutveranstaltungen zukünftig unterbleiben. Dem Klima täte es sowieso besser.

Es gibt noch andere Gründe, warum ich froh bin:

    Das Zwei-Grad-Ziel, also die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen bis 2100, ist eine Schimäre. Eine Größe, die allenfalls den Durchschnitt einer Bandbreite einfängt. Mit so einer Schätzgröße das Verhalten von Milliarden Menschen beeinflussen, ja steuern zu wollen, erscheint absurd.
    Das Scheitern kann neue Energien freisetzen. Wir sind jetzt frei zu akzeptieren, dass sich das Klima dramatisch verändern wird. Jetzt können wir Szenarien entwerfen, um mit dem Klimawandel klar zu kommen. Hunderttausende Menschen werden einen neuen Lebensraum suchen. Andere werden sich damit arrangieren müssen, diese Leute unterzubringen.
    Die US-Amerikaner haben Zeit gewonnen. Dürren und andere schwere Wetterereignisse vor den eigenen Haustüren werden es Ihnen dramatisch vor Augen führen: Auch Sie sind Teil einer globalen Gemengelage. Und die Chinesen und die Inder haben auch Zeit gewonnen, mit neuen Technologien ihre großen Bevölkerungen nach vorn zu bringen – ohne den Weg der alten Industriestaaten gehen zu müssen.

Alles in allem: Gute Nachrichten für die Welt. Niemand kann sich jetzt der Illusion hingeben, die Dinge hätten sich in eine gute Richtung bewegt.