Teil 1: Neid und Konkurrenz bei Paaren
…
Teil 28: Neid zwischen den Geschlechtern
Teil 29: Wie umgehen mit den neuen Lebenswirklichkeiten in Partnerschaften?
Teil 30: Männlicher Neid auf Frauen
Teil 31: Gebärneid – Frauen können Leben geben
Teil 32: Sexuelle Macht und sexuelle Potenz
Teil 33: Weibliche Kommunikationskultur, Sozialkompetenz, Bindungsfähigkeit
Teil 34: Weiblicher Neid auf Männer
Teil 35: Neidisch auf die gesellschaftliche Macht der Männer?
Teil 36: Netzwerke und Seilschaften der Männer
Teil 37: Körperliche Kraft und Selbstsicherheit der Männer
Insgesamt scheinen die Frauen besser mit dem gesellschaftlichen Wandel umzugehen als die Männer. Das ist nicht verwunderlich, denn viele dieser Veränderungen gehen auf weibliche Initiative zurück. Manche Männer sehen eher die Nachteile, die sich für sie aus dem Abbau ihrer Privilegien ergeben. Während Frauen ihren Neid auf die Männer bis auf wenige Ausnahmen verringern können, wächst der (Abstands-)Neid der Männer auf die Frauen – zumindest bei jenen Männern, denen es schwer fällt, die Gleichberechtigung der Geschlechter anzuerkennen.
Mancher Mann sehnt sich zurück nach den einfachen Zuschreibungen der Vergangenheit („Du hier im Haus, ich dort weit draußen“). Parallel dazu ergreifen Frauen ihre Chancen, nutzen die neuen Gelegenheiten, die sich ihnen bieten, die eigenen Talente zu entfalten. Männer beklagen noch zu häufig, das ihnen abhanden gekommene, „geordnete“ Gestern. Frauen begrüßen die ungleich größeren Chancen der Gegenwart und wünschen sich doch sehr, auch die Männer kämen mit auf die Reise – ohne den Ballast beengender Rollenhierarchien und biologisch verankerter Begrenzungen. Viele Männer können noch nicht erkennen, welcher Vorteil sich daraus für sie ergibt, ihr altes Rollengewand abzustreifen und zu einer neuen männlichen Identität zu finden. Infolgedessen verläuft der Umbruch zwischen den Geschlechtern gegenwärtig in verschiedenen Geschwindigkeiten. Mit entsprechenden Folgen für die Liebe und unsere Partnerschaften.
Aufgrund biologischer und sozialer Unterschiede, aber auch aufgrund verschiedener Bedürfnisse und Interessen werden Männer und Frauen zukünftig zwar gleichberechtigt, aber deswegen keinesfalls gleich sein. Deswegen wird das Verhältnis der Geschlechter ein steter Quell von Spannungen bleiben. Konflikte, Krisen und Konfrontationen, die sich insbesondere rund um Kinder, Küche und Karriere entfalten, liegen nahe. Geschlechterkonkurrenz und Geschlechterneid stellen also auch übermorgen noch einen wichtigen sozialen Umstand dar. Die damit verbundene Herausforderung sollten wir annehmen, um sie konstruktiv und kreativ zu nutzen.