Zettmanns Stasiakte – Seiten 4/5/6

Zwei Dienststellen werden über den Vorgang informiert. Außerdem wird ein Hinweis aktenkundig: „Information über den geduldeten Mißbrauch der Frauenkirche Meißen zur Verbreitung schriftlicher Aufforderungen zu einem Treffen ehemaliger mit künftigen Soldaten in Baueinheiten der Nationalen Volksarmee (Bausoldaten).“

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Zettmanns Stasiakte – Seite 1

Ich beginne heute mit der Veröffentlichung meiner Stasiakte.

Ziel der Dokumentation ist es, denjenigen, die schon immer mal in ein paar Stasi-Seiten blättern wollten, die Gelegenheit zu verschaffen…

Übrigens klärt sich mit meiner Akte auch die Herkunft von Zettmann: Die Behörde für die Unterlagen des ehemaligen Staatsicherheitsdienstes der DDR kopierte mir Anfang der 90er Jahre die Blattsammlung. In meiner Akte ist nun von dem “Z.” zu lesen. Oder der „Z.” habe dieses oder jenes gesagt, getan, gemacht. Sicherlich wurden die Kürzel einheitlich verwendet. Also alle mit einem Z als Anfang des Familiennamens fanden sich auf diese Weise gekürzelt in den Akten wieder. Im Zuge der Wiederaneignung der Infos, die Horch&Guck über mich sammelte, entstand bei mir der Z. als Spitzname. Weil ich Zimmermann heiße, war es nicht weit vom Akten-Z zum Z-mann, aka Zettmann.

Wie jede gute Akte beginnt auch meine mit einem Inhaltsverzeichnis. Zum Blättern danach den Nächste-Link oben rechts klicken.

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Wenn Eltern ihre Kinder verwechseln…

kann es auch mal peinlich werden…

Bei zwei kleinen Kindern im Haushalt passiert es uns Eltern immer mal wieder, dass wir die Zugehörigkeiten durcheinander bringen:

Wir vertauschen im Erzählstrom die Namen der Zwerge – sicherlich ein sehr häufiges Phänomen bei mehreren Kindern. Weil beide Jungs Schnuller lieben, haben wir mehrere Größen der Beruhiger im Haus – und es kommt nicht selten zu Verwechslungen.

Kaum auseinander halten lassen sich auch die Milchtrinkflaschen. Der Große beharrt darauf, eine tägliche Ration Milch aus seiner angestammten Baby-Flasche zu trinken. Der Kleine bekommt nun das gleiche Flaschensystem. Die letzte Verwechslung bemerkte der große Sohn, weil die Tülle auf seiner Flasche plötzlich nur schwer Milch gab, er sie sonst aber relativ schnell leerschlürfen konnte. Die frisch gekaufte Tülle für den kleinen Kleinen erfordert einen viel höheren Saugaufwand.

Besonders peinlich aber war, dass ich vor kurzem dem Kleinen (Windelgröße 2) eine Windel mit Größe 5 angelegt habe, ohne es zu bemerken. Immerhin: Die umgekehrte Verwechslung wäre mir wohl schon auf dem Wickeltisch aufgefallen…

„Shared Space“, Hamburg, Osterstraße

Seit der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Eimsbüttel am vergangenen Sonntag auf einer Veranstaltung verkündete, die Eimsbütteler Osterstraße werde die erste „von allen geteilten Straße“ (Shared Space) in Hamburg sein, ist ein Wettlauf zwischen den Hamburger Bezirken entbrannt um den inoffiziellen Titel der ersten Shared-Space-Straße in Hamburg: Osterstraße? Lange Reihe? Bahrenfelder Straße? Oder Blankeneser Bahnhofstraße?

Das Konzept ist Teil des Koalitionsvertrages (pdf) zwischen CDU und GAL: „In jedem Bezirk soll ein Shared-Space-Projekt umgesetzt werden. Die Bezirke sind aufgefordert, geeignete Verkehrsflächen vorzuschlagen.“

Doch was heißt „Shared Space“ in der und für die Osterstraße? Eine Bachelor-Arbeit zur Verkehrsraumnutzung in der Hamburger Osterstraße (pdf, 5,4Mb) geht dieser Frage nach. Die Studie ist an der Hafencity-Universität im Studiengang Stadtplanung entstanden. Die Autorin, Julia Nottelmann, hat großes Interesse an der öffentlichen Debatte. Nachrichten/Anfragen an die Autorin leite ich gerne weiter.

In Deutschland wird gegenwärtig ein einziges „Shared Space“-Projekt umgesetzt. Gefördert von der EU hat sich Bohmte in Niedersachsen auf das Experiment eingelassen. Nach Selbstauskunft mit großem Erfolg.

Ersatzkassen gegen Zwang bei Hausarztmodellen

Nun melden sich die Krankenkassen zu Wort, um die Absicht der Regierung zu kritisieren, die Kassen zu zwingen, hausärztliche Versorgung anzubieten, Fristen dafür zu setzen und den Kassen bestimmte Vertragspartner (Hausarztverbände) dafür aufzunötigen.

Den Anfang macht der Verband der Ersatzkassen, Dachorganisation so großer Läden wie Barmer, DAK und Techniker-Krankenkasse: Hausärztliche Versorgung mit Augenmaß stärken, Wahlgeschenke an Hausärzte belasten Versicherte.

Dabei wiederholt der Verband die bekannten Argumente: zu teuer, ohne Nutzen, die Qualität der Versorgung würde sich nicht verbessern. Am Ende müssten die Patienten teure Geschenke für die Hausärzte bezahlen. Das ist ziemlich unverfroren, denn es wäre eben die Aufgabe der Kassen, die Verträge so zu gestalten, dass die Versorgung der Patienten sich verbessern würde.

Ein Eindruck aus den letzten Jahren bleibt: Das Selbstverständnis der Krankenkassen sollte sich wandeln. Aus Beitragsverwaltern sollten – angestoßen durch politische Entscheidungen – Gestalter auf dem Gesundheitsmarkt werden. Aus Behördenapparaten sollten unternehmerisch agierende Organisationen werden. Doch mit diesem Systemwandel sind einige Kassen offenbar heillos überfordert. Es braucht wohl noch ein paar Jahre bis die Kassen tatsächlich begreifen, welche Chancen sie haben, die Versorgung ihrer Patienten deutlich zu verbessern.

Solche Abwehrschlachten wie die gegen die hausärztliche Versorgung sind Nachbeben aus einer untergegangenen Patienten-Verwaltungsepoche, die allerdings noch lange wirksam sein können.

Kindliches Sprachspiel 15

Beide Kinder sind mit ihrer Mama bei den Großeltern. Dort liegt der große Sohn eines Nachmittags auf dem Wickeltisch, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und sagt, ohne Vorwarnung: “Ich bin ein fröhliches Kind.”

Fragt seine Mama: “Und ich, was bin ich?”

“Du bist eine fröhliche Frau!” Und ergänzt: “Und wir haben noch einen fröhlichen Papa zu Hause.”

Fein, wenn ein Zweieinhalbjähriger sich und seine Eltern so sieht. Da vergesse ich schnell, dass er auch mal sagt: “Geh weg!” oder “Geh in die Küche!” oder auch “Mama soll mir den Schnuller geben, nicht Papa!”

Koalition will Kassen zu Hausarztverträgen zwingen

Heute berichtet die Süddeutsche Zeitung, die Koalition aus SPD und CDU werde endlich bei den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung aktiv.

Zur Erinnerung: Seit 01.04.2007 besteht eine Pflicht der Gesetzlichen Krankenkassen, ihren Versicherten Hausarztzentrierte Versorgung anzubieten. Nur wenige Kassen sind dieser Pflicht bisher nachgekommen.

Ich habe wegen dieser Frage mit den Kundentelefonen verschiedener Krankenkassen gesprochen, um nach meinen Möglichkeiten zu fragen, hausärztliche Versorgung angeboten zu bekommen. Die Antworten bewegten sich zwischen lächerlich und plausibel, wirkten aber wie aufeinander abgestimmt, als hätten die Kassen Sprachregelungen getroffen.

1. Der Gesetzgeber habe ja nicht ins Gesetz hineingeschrieben, bis wann die Krankenkassen die Pflicht erfüllen müssten, ihren Versicherten Hausarztmodelle anzubieten. Dem soll jetzt ein Riegel vorgeschoben und ein verbindliches Datum entgegengesetzt werden: 30.06.2009.

2. Es gäbe keinerlei Belege, dass die Versorgung sich durch Hausarztmodelle verbessern würde. Vielmehr wäre diese Angebote mit höheren Kosten für die Kassen verbunden. Diesem Argument habe ich mich schon hier gewidmet. Wer die Hausarztmodell nicht will, führt sie mit großem Widerstand ein, ändert nichts an den Rahmenbedingungen der Versorgung, vergütet die zusätzlichen Leistungen der Hausärzte kaum und redet sie öffentlich so schlecht wie DAK-Chef Rebscher.

Auch fragwürdige Vertragsgestaltung wie bei der Barmer Ersatzkasse, deren Hausarztmodell vom Bundessozialgericht ausgebremst wurde, trägt dazu bei, den Ruf der hausärztlichen Versorgung in der Öffentlichkeit zu beschädigen. Deswegen laufen die Verträge nun aus.

3. Wir sind eine überregional tätige Kasse. Wir bieten unseren Kunden hausärztliche Versorgung an, leider nur nicht in ihrer Region. Nun ja…

Rühmliche, mutige Ausnahme in dieser Misere ist gegenwärtig ein Verbund aus AOK-Baden-Württemberg, dem Ärzteverband Medi und dem Hausärzteverband Ba-Wü. Deren Hausarztmodell startete am 01.07.08 mit der Einschreibung von Patienten. Hier werden neue Wege in Vergütung und Angebot an die Patienten beschritten.