Seit einigen Wochen reagiert mein Sohn auf Melodien (Radio, CD, ein Plastikente mit drei Auswahlknöpfen) mit ungelenken, gleichwohl rhythmischen Bewegungen. Er hockt auf Knien, reckt einen Arm oder beide Arme in die Luft, grinst und zappelt.
Zur Geburt nun bekam das Kind von einer Freundin einen gelben Spieluhr-Mond geschenkt (einen halben, zunehmenden, dickbäuchigen, mit Knubbelnase, um genau zu sein), handgemacht aus Filz und mit Hut. Die Spieluhr ziehen wir jeden Abend auf, wenn das Licht aus ist und das Kind im Bett liegt. Der Kleine nahm die Melodie (Mozarts kleine Nachtmusik) gelassen hin und schlief irgendwann ein – wenn er nicht schon vorher eingeschlafen war.
Nahe liegend, dennoch unerwartet, was heute geschah: Er stellt sich auf, hält sich mit einer Hand am Gitter des Bettes fest und reckt den Arm mit einem Finger in die Höhe, grinst und zappelt.
Klar, auch zu Mozart lässt sich rocken.
Und was denkt der Systemiker in mir? Früh übt sich, wer Muster unterbrechen möchte, um aus einem alten Trott rauszukommen.