Frau Schmidt und Herr Seehofer beglücken uns diese Woche mit einem Eckpunktepapier, dessen Ziel die Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und den damit verbundenen Krankheiten ist. Ein nationaler Aktionsplan setzt sich zum Ziel, „bis 2020 das Ernährungs- und Bewegungsverhalten nachhaltig zu verbessern, die Zunahme von Übergewicht bei Kindern zu stoppen und die Verbreitung von Übergewicht zu verringern.“
Dafür legen Aktionsplaner fünf Handlungsfelder fest:
1. Vorbildfunktion der öffentlichen Hand
2. Bildung und Information über Ernährung, Bewegung und Gesundheit
3. Bewegung im Alltag
4. Qualitätsverbesserung bei der Verpflegung außer Haus
5. Impulse für die Forschung
Wir werden also einen Propagandafeldzug für gesundes Essen und Bewegung erleben, wie ihn das Land bisher noch nicht kannte. Wohlfeile Aufklärung eben und ein bisschen Aktionismus… Strukturelle Risiken jedoch (Armut, Bildungsferne) werden zwar im Eckpunktepapier erwähnt, ein nationaler Handlungsplan dagegen ist nicht in Sicht. Die PISA-Daten haben nichts bewirkt, außer ein paar Luftblasen, und so wird es auch mit den Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung sein. Mit einem Unterschied: Jeder Einzelne könnte irgendwann für sein Körpergewicht zur Kasse gebeten werden…