Wäre Roland Koch nicht so schwer vermittelbar, hätte er bestimmt schon ein Jobangebot – und der Stillstand in Hessen wäre vorbei. Zwar kommt gerade Bewegung in die Angelegenheit, denn Frau Roth (OB in Frankfurt) wird als mögliche Ministerpräsidentin ins Spiel gebracht. Es könnte aber auch sein, dass sie auf diese Weise für das Amt verbrannt werden soll, weil sich andere gerne in dem Job sähen.
Egal, wer es macht, das gegenwärtige Problem heißt Koch. Erinnern wir uns, wie die SPD mit wahlgebeutelten Ministerpräsidentenkandidaten umgeht: Sigmar Gabriel verlor in Niedersachsen. Heute: Minister. Peer Steinbrück verlor in NRW. Heute: Minister. Oder noch weiter zurück: Ein Herr Klimmt verlor im Saarland – und wurde dann mal ein paar Monate Verkehrsminister. Oder Hans Eichel. Verlor Hessen an Koch und wurde der Nachfolger von Lafontaine als Finanzminister. Fast ließe sich behaupten, eine Wahlniederlage für die SPD macht den Verlierer ministrabel.
Doch wie gesagt, Koch ist schwer vermittelbar – zumal im Merkel’schen Kabinett gerade keine Stelle frei ist. In die Industrie zu wechseln, böte sich an. Doch: Welches Unternehmen, gar noch ein internationales, möchte sich mit einem Mann belasten, der in der Öffentlichkeit ein solches Image hat: Scharfmacher, schwarz-konservativ, dass er noch im Kohlenkeller Schatten wirft, xenophop und ziemlich unbelehrbar! Jeder, der einigermaßen bei Trost ist, macht einen großen Bogen um eine solche Bewerbung. Was also tun mit Herrn Koch?
Da der Mann eine Mission zu haben scheint, ist darauf keine leichte Antwort zu finden. Sich als Anwalt neu zu erfinden, wie Herr Merz das tut, fällt Koch wahrscheinlich noch schwerer als dem Mann aus dem Sauerland. Wem also etwas einfällt, der kann das hier ins Weblog schreiben oder es gleich der CDU Hessen andienen.