Alles, was zurückkehren kann, kehrt auch zurück: Geister, Erinnerungen – und manchmal auch Menschen, die man längst verloren geglaubt hat. Der Film variiert die Themen Verlust, Vergessen, Verschweigen in einem Plot, der wie meist bei Almodovar von Frauen getragen wird…
Raimunda lebt gemeinsam mit ihrem Mann Paco und ihrer Tochter Paula in Madrid. Paco, ein biertrinkender, bald arbeitsloser Nichtsnutz wirft seiner Teenager-Tochter begehrende Blicke hinterher, die Böses ahnen lassen. Aus den Blicken wird ein Belästigungsversuch, den Paco nicht überlebt. Raimunda findet ihre in Tränen aufgelöste Tochter und übernimmt die Verantwortung. – Sie beschließt, die Leiche zu beseitigen.
Raimunda muss also eine Entsorgungsaufgabe lösen. Unterdessen bekommt ihre Schwester Sole eine Versorgungsaufgabe: Eines Tages, nach der Rückkehr aus dem Heimatdorf in der La Mancha, steigt die Mutter der beiden Schwestern aus dem Kofferraum von Soles Auto. Obwohl sie ein paar Wochen zuvor bei einem Wohnhausbrand ums Leben gekommen ist. Nun nimmt die Reise in die Vergangenheit erst recht Fahrt auf.
Tatkräftig stellen sich die beiden Schwestern ihren Problemen und kommen dabei einem Familiengeheimnis auf die Spur, das plausibel macht, warum Raimunda ihre Tochter sofort zu entlasten sucht, nachdem sie den Vater getötet hat. Gekonnt choreographiert Almodovar seine Drei-Generationen-Geschichte, deren Protagonistinnen sich erst nach vielen Jahren einander öffnen, das Schweigen brechen, die erlebten Schmerzen benennen, das Erlebte nach außen holen, bevor es sie innerlich endgültig zerfrisst.