wenn das kind krank ist…

mein sohn wird demnächst ein jahr alt. wenn er krank ist, beschwerden meldet, nörgelig und nölig ist, bin ich zunächst mal verunsichert. wie schlecht geht es einem kind, wenn es ihm schlecht geht? was darf ich dann noch von ihm erwarten?

die frage stellt sich mir selbst im krankheitsfall genauso. was kann ich noch leisten, wenn körper, seele und geist nicht im normalbetrieb arbeiten? und was ist bitteschön normalbetrieb? und was erwarte ich dann von mir?

was passiert konkret? sein verhalten verändert sich (er wird anhänglicher, gibt mehr beschwerende laute von sich, wimmert und stöhnt, ist kaum mittels grimassen oder gesang abzulenken). um nun der situation angemessen auf ihn reagieren zu können, muss ich auch mein eigenes verhalten verändern. dabei werde ich mit meinen konzepten von krankheit und gesundheit konfrontiert: wie viel mitgefühl, wie viel verständnis, wie viel aufmerksamkeit bringe ich einem kranken gegenüber auf? wie schwer fällt es mir zu akzeptieren, dass der normalbetrieb durch krankheit unterbrochen wird? wie gut kann ich selber mit der krankenrolle umgehen, wenn ich krank bin?

fragen über fragen.
inzwischen hat das kind die erkältung hinter sich. die zahnungsbeschwerden dagegen bleiben ihm vorerst erhalten. genauso wie mir die unruhigeren nächte…

Das Geschlecht von Kindern in Skandinavien

Die Süddeutsche Zeitung meldet aus dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock: Schwedische Eltern bevorzugten die Geburt von Töchtern. Finnische Eltern dagegen neigten eher dazu, Söhnen den Vorzug zu geben.

Auf der Seite der MPG werden die Befunde der Bevölkerungsforscher zusammengefasst: „Gendering family composition: sex preferences for children and childbearing behavior in the Nordic countries“.

Die Ergebnisse beruhen auf der Analyse der Geschlechterabfolge in den Familien: Eltern in Schweden bekommen nach zwei Töchtern oft keine weiteren Kinder. Finnische Familien kriegen in einer solchen Konstellation häufig noch einen Sohn. Schwedische Eltern mit zwei Söhnen jedoch sorgen oft noch dafür, dass eine Tochter hinzu kommt. Finnische Eltern begnügen sich in einem solchen Fall mit den beiden Söhnen…

So what? – Könnte man meinen, wenn nicht die Forscher folgende Erklärung bereit hielten: Eltern sind am Geschlecht ihrer Neugeborenen nicht desinteressiert, nur weil Frauen und Männer heute gleiche Chancen haben. Obwohl niemand bisher diese Behauptung (Eltern seien am Geschlecht ihrer Neugeborenen desinteressiert) aufgestellt hat, halten sie die Forscher nunmehr für widerlegt… So schön einfach kann Wissenschaft sein: Widerlege mit deinen Zahlen etwas, was nie zuvor jemand behauptet hat – und schon schreibt die Süddeutsche drüber.

Oder nochmal anders gewendet: Ist statistische Bedeutsamkeit auch kulturell bedeutsam? Bzw. denken wir, weil es statistisch bedeutsam ist, muss sich auch ein kultureller Effekt in den Zahlen abbilden? Ich habe da meine zweifel. Aber ich kenne auch die Schweden und die Finnen nicht sonderlich gut.

Neues Jahr – neues Weblog

Ich eröffne ein Blog, um dieses Jahr zu begleiten mit meinen Anmerkungen, Kommentaren, Wahrnehmungen hinsichtlich der drei „K“, die mein Leben bestimmen: Kinder. Küche. Karriere.

Ich hoffe, die kleinen Texte rechtfertigen die Zeit, die Leser/innen dafür benötigen, sie zu lesen.
Gute Unterhaltung wünscht der Zettmann.

PS.: Herzlichen Glückwunsch an alle Kinder, die heute zur Welt gekommen sind, und deren Eltern. Ab heute gibt es Elterngeld. Berechnen lässt es sich auf einer Seite des Familienministeriums.