Unions-Fraktionsvize Bosbach textet sich heute in mein Geschichtsbuch. Er lässt die Rheinische Post tief in seine geplagte Politikerseele blicken:
„Ich habe alles dafür getan, dass wir an die Regierung kommen. Aber wenn man in 14 Monaten Regierung mehr Frustrations-Erlebnisse hat als in sieben Jahren Opposition, kommt man ins Grübeln.“
Nichts zu erreichen als Oppositionsmann, hat ihn nicht so sehr frustriert, wie nichts zu erreichen mit der eigenen Regierungstruppe. Ja, was ist los mit dem Mann? Was hat er denn erwartet? Einen Ministerposten hat er erwartet! Doch den haben ihm die Sozis weggeschnappt und der Glos, Michel.
Bosbach jedenfalls hat eine großartige Gelegenheit genutzt, endlich mal die Klappe aufzumachen. Und endlich dem Wahlvolk aus dem Herzen gesprochen! Verantwortung zu übernehmen, ist noch bescheuerter als nur dagegen zu sein. Den Sozis geht es da besser. Die halten es mit Münte. „Opposition ist Mist“ – Hauptsache Regieren. Bosbach sollte sich bei Ulla Schmidt erkundigen, wie es geht, sich die gute Laune trotz inhaltlicher Dürftigkeit zu bewahren.