Deutschland diskutiert über eine Studie, die UNICEF dieser Tage veröffentlicht hat. Leider ist es wieder das Mittelmaß, an dem sich die Interpreten und Kommentatoren weiden…
Ein Blick auf die letzten Seiten (sources and background information) der 52-seitigen pdf-Datei genügt, um zu erkennen, dass es sich um einen Aufguss der bereits hoch und runter diskutierten PISA-Daten handelt. Hinzu kommen Daten aus einer Reihe anderer Quellen, zum Teil Ende der 90er Jahre erhoben. Das Material weist Lücken auf, deswegen liegen beispielsweise die Niederlande vorn.
Und dann das Ranking…
Sechs Dimensionen. Aus den Rängen in diesen Dimensionen wurde ein mittlerer Rang errechnet. Grobschlächtiger und methodisch unsinniger kann Wissenschaft kaum sein. Die Rankings zur Ausbildungsqualität medizinischer Fakultäten, an denen ich beteiligt bin, belegen, wie wichtig es ist, vor allem die Rahmenbedingungen zu erfassen und diese als Einflußfaktoren in das Ranking einzubeziehen.
Warum also die Aufregung? Ich vermute, es ist gerade schick in diesem Land, die Kinderunfreundlichkeit zu beklagen. Da kommen mittelmäßige, besser: zweifelhafte Daten gerade recht. Jammern über die Lage ist in Deutschland eben weiterhin quotenträchtig, auflagenstützend und nah am „gesunden“ Volkserleben.