Jörg Schönbohm – der antiquierte Mann

Jetzt wirft sich ein ehemaliger General in den (Erziehungs)-Kampf. Jörg Schönbohm, Innenminister in Brandenburg, unterstellt Frau von der Leyen im Berliner Tagesspiegel, sie habe ein „antiquiertes Männerbild„.

Geschenkt. Die Wirklichkeit ist vielschichtig – und viele Männer übernehmen inzwischen Erziehungsaufgaben.

Die richtig derbe (Selbst)-Aussage des Interviews mit Schönbohm ist eine andere – und macht leider viel weniger Furore: „Und ich finde es auch nicht in Ordnung, dass sie (die Ministerin, Anm. von Zettmann) unterschlägt, wie wichtig die Liebe der Mutter und ihr persönlicher Kontakt für das Kind besonders in den ersten drei Jahren sind. Alle Wissenschaftler sind sich einig, dass Mütter für die Entwicklung der emotionalen Intelligenz von Kindern in dieser Phase maßgeblich sind.“

Da hängt er sich aber weit aus dem Fenster, der Ex-General. Und entlarvt sich selbst: Frauen sind für die Emotionen zuständig. Wollte Schönbohm nicht eine Bresche für den modernen Mann schlagen? Der nun leider doch ohne emotionale Intelligenz ist? So wie der arme Ex-General womöglich? Armer, alter Haudegen. Antiquierter Mann. In einer solch reduzierten Erlebniswelt zu leben…

Und überhaupt: Welche Daten, welche Studien belegen das? Wo sind die Quellen? Welche Wissenschaftler sind sich worüber einig? Nie sind sich ALLE Wissenschaftler über etwas einig, selbst bei den Bewertungen zum Klimawandel gibt es Abweichler. Zudem verwechselt der arme alte Mann leider Funktion und deren Inhalt: Zuwendung, Struktur, Stabilität, Geborgenheit, Wärme und noch ein paar andere Sachen sind maßgeblich – und es ist am Ende mehr oder weniger egal, ob die von Mama, Papa, Oma oder einer anderen vertrauensvollen Bezugsperson kommen. Alles andere ist ideologisch verbrämter Quark.

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