In der Verzweiflungsliste, die ich vorgestern zusammengestellt habe, hätte ich doch konsequent sein sollen – und besser zehnmal Zähne putzen auf die Plätze gesetzt. Ich wollte wahrscheinlich am Ende doch nicht wahrhaben, wie schlimm es ist.
Archiv für den Monat: September 2007
10 Situationen, die Eltern verzweifeln lassen
1. Zähne putzen
2. Zähne putzen
3. Zähne putzen
4. Zähne putzen
5. Zähne putzen
6. Handhabung des Löffels (meistens)
7. Baden/Duschen (meistens)
8. T-Shirt ausziehen (manchmal)
9. T-Shirt anziehen (manchmal)
10. Wickeltischwiderstand (manchmal)
Marc Buhl: Das Billardzimmer
Ein jüdisches Paar versucht im Jahr 1941 über die deutsch-schweizerische Grenze der Vernichtung zu entfliehen. Nach tagelanger, ergebnisloser Irrfahrt in der Grenzregion wird Ihnen als letztes Hilfsangebot ein Name zugeflüstert: Gero von Nohlen. 60 Jahre später sitzt der gleichnamige Enkel in der Redaktion der ortsansässigen Tageszeitung und leidet erbärmlich unter der Last der eigenen Familiengeschichte. Immerhin weiß er, dass er der Vergangenheit nicht entkommen kann. So entschließt er sich, einen Rechercheauftrag hinein in die Abgründe der Familie anzunehmen.
Dieser Gero von Nohlen ist getrieben von den Dämonen der Vergangenheit, die ihn hin und her schieben zwischen Be- und Entlastung, je nachdem, welche neue Erkenntnis gerade ans Tageslicht kommt. Für ihn schreibt sich die Schuld fort und überträgt sich in die Jetzt-Zeit, auch wenn er sich nicht durch eigene Handlungen schuldig gemacht hat. Immerhin profitiert er bis heute – auch wenn er das finanzielle Erbe bereits weitgehend durchgebracht hat.
Der Roman ist großartig komponiert, in seiner Handlung am Ende leider etwas überdehnt. Insgesamt jedoch flüssig geschrieben und spannend erzählt, fein austariert über die verschiedenen Ebenen. Zugleich mitreißend und bewegend. Bei aller Beklemmung, die der Stoff erzeugt: Ein großes Lesevergnügen.
Kindliches Sprachspiel
Je mehr Begriffe unser Kind in seinen Wortschatz aufnimmt, desto unerwarteter die Kombinationen im kindlichen Sprachspiel. Neulich verabschiedete ich mich mit dem Satz „Papa geht arbeiten.“ Das Kind antwortete: „Papa arbeiten. Rasenmäher.“
Das Wort benutzt er seit einiger Zeit – und er erkennt eine solche Maschine (Gegenprobe!) in den städtischen Grünanlagen sofort, wenn jemand damit vorbeifährt.
Und warum Rasenmäher? Außerhalb des Haushalts ist das so ziemlich die einzige Arbeit, die er mich bisher hat verrichten sehen: Papa mäht im Garten den Rasen.
Weitere Folgen dieser kleinen Serie:
Kindliches Sprachspiel 2
Kindliches Sprachspiel 3
Kindliches Sprachspiel 4
Kindliches Sprachspiel 5
Donauwellen à la Nicola
Dieser Kuchen ziert jede Geburtstagstafel, ist relativ schnell (rund eine Stunde) zubereitet und bleibt sicherlich nicht lange liegen. Neben der Schwarzwälder Kirschtorte mein Lieblingskuchenrezept. Die Zutaten für ein Standard-Blech:
6 Eier
300 gr Butter
300 gr Zucker
300 gr Mehl
1 Päckchen Vanillin-Zucker
2 TL Backpulver
3 Gläser Schattenmorellen
6 EL Kakao
1/2 Liter Milch
Vanille-Pudding
200 gr Schokoglasur
Die Sauerkirschen abtropfen lassen. Dann den Teig anrühren (Eier, Butter, Zucker, Vanille, Mehl, Backpulver). Die erste Hälfte des Teiges auf dem Backblech verteilen. Zur zweiten Teighälfte die 6 EL Kakao geben und verrühren. Die dunkle Teigmasse nun ebenfalls auf das Backblech aufbringen. Sodann die Kirschen auf dem Teig verteilen, möglichst gleichmäßig.
Den Kuchen nun in den Ofen schieben und etwa 35 bis 40 Minuten bei 180 Grad backen (ohne Vorwärmen).
Ist der Kuchen einigermaßen erkaltet, den Vanille-Pudding mit dem halben Liter Milch anrühren und aufkochen. Den Pudding auf den Donauwellen verteilen, bevor er erkaltet.
Schließlich die Schokoglasur: Zu empfehlen sind Schokoglasur-Beutel, die direkt im Wasserbad erwärmt werden können. Die Variante, Blockschokolade im Wasserbad zu erwärmen, ist erfahrungsgemäß erheblich fehleranfälliger, zumal die Schokolade nach Erkalten nicht ein zweites Mal verflüssigt werden kann.
Das war’s. Mehr ist nicht zu tun für ein Blech Kuchen, das Gästen oder Geburtstagskindern, die mit einem solchen Geschenk bedacht werden, lange in guter Erinnerung bleiben wird.