Kreationismus an deutschen Schulen

In der Debatte um die zunehmende Verbreitung kreationistischer Weltsichten, verbrämt als wissenschaftliche Theoriegebäude (Gott erschuf die Welt etc.), liefert die Süddeutsche Zeitung den perfekten Titel: Gott beweist: Darwin ist tot.

Sprachliche Verdichtung vom Allerfeinsten! Ein Bedeutungshof der von den Gottesbeweisen der Philosophie (Aristoteles, Thomas von Aquin) über Dorothee Sölle („Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes“) zu Friedrich Nietzsche („Gott ist tot“) reicht.

Ich bin dann mal weg…

Als es unserem Sohn neulich morgens nicht schnell genug ging, ergriff er selber die Initiative: Er nahm sich eine Plastiktüte und verstaute seine Wasserflasche darin. Dann ging er zum Bücherregal, griff sich zwei Taschenbücher (Krimis) und versenkte sie ebenfalls in der Tüte. Er hob den Arm, winkte, und sagte „tschöss!“ – Dann schlenderte er mit Sack und Pack an die Wohnungstür und rüttelte daran. Allerdings ohne Erfolg, denn noch ist er zu kurz, um sich selbständig auf den Weg zu machen.

So gesehen wird uns die (höher als die Klinke gelegene) Kette an der Tür noch sehr nützlich sein…

Mehr Geburten

Die Süddeutsche Zeitung meldet heute, dass im Vergleich zum 1. Quartal 2006 in einigen deutschen Städten im 1. Quartal 2007 die Geburtenzahlen in die Höhe geschnellt seien. Das Blatt beruft sich auf eigene Recherchen – und vermutet einen Zusammenhang mit dem Elterngeld, das seit 01.01.2007 an berufstätige Eltern gezahlt wird, wenn sie ein Kind bekommen und wenn einer der Partner im ersten Jahr zuhause bleibt.

Weil es nur Zahlen für das erste Quartal sind, könnte es sich allerdings auch um Mitnahmeeffekte handeln: Eltern haben 2006 Ihre Entscheidung, ein Kind zu bekommen, wegen des Elterngeldes kurzfristig ein paar Monate nach hinten verschoben, damit das Kind nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Welt kommt. Ob sich wirklich mehr Paare für Kinder entscheiden, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Rhabarberkuchen

Zutaten für Springform (28 cm)

Teig: 250 gr Mehl, 150 gr Quark (Magerstufe), 1 Ei, 4 El Sonnenblumenöl, 50 gr Zucker, 2 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, 2 Tl Backpulver

1 kg Rhabarber

Streusel: 150 gr Mehl, 50 gr Mandeln, 100 gr kalte Butter, 100 gr Zucker

Rezept: Helmut Gote (via WDR2)

Zubereitung

In einer Schüssel Quark, Öl, Zucker, Ei und Salz verrühren. Dann das Mehl mit dem Backpulver vermischen. Mit dem Rührgerät das Mehl unter die Quarkmasse rühren. Löst sich der Teig vom Rand der Schüssel, die Hände nehmen, und den Teig kneten. Er muss fest werden, aber elastisch bleiben. Klebt der Teig an den Fingern noch etwas Mehl dazu geben.

Den Teig anschließend 20 Minuten entspannen lassen. Rhabarber vorbereiten: An beiden Stangenenden größere Stücke abschneiden, waschen und eventuell braune Stellen entfernen. Nicht schälen! Alsdann die Stangen quer in etwa 1 cm dicke Stücke zerteilen.

Für die Streusel: Mandeln, Mehl, Zucker vermischen. Die Butter mit den Händen ins Gemisch einkneten und dabei zwischen den Fingern zerreiben. Das Gemisch nimmt die Butter nach und nach auf. So entstehen die Brösel. Tipp: Falls die Butter zu weich wird, einen Teelöffel saure Sahne dazugeben, um den Streuseleffekt zu erzeugen.

Den Teig jetzt in die gefettete Springform geben und ausbreiten, wenn möglich etwas über die Umrandung hinaus ziehen. Dann die Rhabarber-Stücke auf den Teig legen und die Streusel verteilen. Wer will, zuckert den Rhabarber leicht nach. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Kuchen etwa 45 Minuten backen lassen. Gutes Gelingen!

Fingerabdrücke in Reisepässen

Letzten Freitag (08.06.07) verabschiedete nach dem Bundestag auch der Bundesrat das neue Passgesetz. Ich mache mir heute die Presseerklärung des Chaos Computer Club zur Speicherung von Fingerabdrücken in Reisedokumente zu eigen:

„Erneut wurde trotz der Kritik aller Experten eine teure Sicherheitssimulation ohne Nutzen beschlossen. Unter den Beteiligten ist längst klar, dass die Einführung der Fingerabdrücke in den Reisepass kein Mehr an Sicherheit bringt. Stattdessen wird die gesamte Bevölkerung nun auf den Meldeämtern erkennungsdienstlich behandelt. “Wie Kriminelle werden die Bürger gezwungen, ihre Fingerabdrücke beim Staat abzuliefern, ohne dass die Bundesregierung jemals sinnvoll begründet hat, warum diese biometrische Vollerfassung nötig ist”, sagte der CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn.

Der Grund für die biometrische Überwachungsmaßnahme liegt im immer weiter wachsenden Interesse des Staates an der Erfassung aller Daten seiner Bürger. Ganz nebenher wird aber auch die Biometrie- und RFID-Industrie gefördert. Die Interessenverquickung zwischen Politikern, wie z. B. Ex-Innenminister Schily, und der Industrie ist äußerst anrüchig. Hier wird offensichtlich nicht im Sicherheitsinteresse der deutschen Bevölkerung gehandelt, sondern direkt in die eigenen Taschen gewirtschaftet.

In der Praxis hat die Aufnahme der Fingerabdrücke für den Reisenden unangenehme Auswirkungen. Großflächige statistische Untersuchungen zeigen, dass 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung keine ausgeprägten Fingerabdrücke aufweisen. Besonders häufig werden hier ältere Menschen diskriminiert. Auffallen werden die damit verbundenen Probleme erst beim Versuch eines Grenzübertrittes außerhalb der Schengen-EU. Die Konsequenzen für den Reisenden reichen nach Auskunft des Bundesinnenministeriums von gesonderter Behandlung mit verschärfter Kontrolle bis zur Rückweisung. Das gleiche gilt bei defektem RFID-Chip.

“Mit dem sofortigen, schrankenlosen Online-Abruf der Passbilder schon bei Ordnungswidrigkeiten wird eine neue Dimension des staatlichen Biometrieterrors gegen die Bürger erreicht. Kombiniert mit Verfahren zur automatischen Gesichtserkennung sind der permanenten Alltagsüberwachung nun keine Grenzen mehr gesetzt”, sagte CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn.

Der Chaos Computer Club ruft daher alle Bürger auf, die Abnahme der Fingerabdrücke zu boykottieren. Bereits wenn sich ein kleiner Teil der Bevölkerung der erkennungsdienstlichen Behandlung verweigert, kann die Totalüberwachung noch verhindert werden.“

Wer also nur in der Schengen-EU unterwegs ist, kann problemlos vermeiden, dem Staat die eigenen Fingerabdrücke zu überlassen.

Pete Townshend über The Zimmers

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung lobt The-Who-Gitarrist und „My Generation“-Komponist Pete Townshend die Geronto-Band „The Zimmers“:

SZ: Sie liefern mir die nächste Frage auf dem Tablett: Was halten Sie von der Version von „My Generation“, durch die die Alten-Combo „The Zimmers“ im Internet weltberühmt geworden ist?

Townshend: Als die Anfrage wegen der Rechte kam, dachte ich: Warum nicht? Meine Mutter ist 86, und sie hat es nicht leicht. Sie müsste betreut werden, sie bräuchte Therapie, aber sie lebt allein und will niemanden um sich haben. Sie könnte noch zehn herrliche Jahre haben, aber sie trinkt, sie tobt, sie macht sich alles so schwer. Als ich die „Zimmers“ dann auf Youtube sah, musste ich lachen. Bis auf den Sänger, der ein seniler alter Trottel ist, gefiel mir alles daran, besonders der Chor.

Wandern in Schottland

Zusammenfassung von acht Tagen Wanderurlaub mit zwei Freunden in den Western Highlands von Schottland:

04.06.
Überfahrt von Islay nach Kintyre. Anschlussbus nach Glasgow über Invarary und Loch Lomond. Abflug von Glasgow nach London verzögert sich um 1,5 Stunden. Rückkehr nach Deutschland gegen 23:30.

03.06.
Überfahrt (2 h 20) von Kennacraig (Kintyre) nach Port Ellen (Islay). Askernish-B&B in Hafennähe bezogen. Busfahrt nach Bowmore. Strömender Regen. Kaffee im Lochside Hotel. Destillenbesuch + Test „Bowmore Single Malt“. Taxifahrt nach Ardbeg. Destillenbesuch + Test „Ardbeg Single Malt“. Spaziergang zurück nach Port Ellen (5 km). Abends: Indisches Essen.

02.06.
Mit dem Taxi nach Claonaig. Fähre nach Lochranza, Arran. Destillenbesuch + Test „Arran Single Malt Whisky“. Wanderung an der Nordspitze der Insel von Lochranza über Laggan zurück nach Lochranza. 12 km. Mit Fähre und Taxi zurück nach Tarbert. Abends: Italienisches Essen.

01.06.
Busfahrten von Tyndrum nach Oban, Lochgilphead, schließlich Tarbert auf der Halbinsel Kintyre. Keine Übernachtungschancen auf Islay wegen des Whisky-Festivals. Stattdessen „The Frigate Hotel“, Tarbert. Abends: Britisches Essen.

31.05.
Taxifahrt von Tyndrum nach Bridge of Orchy. Von dort Wanderung, mit nur leichtem Gepräck: Über Victoria Bridge durch das Rannoch Hochmoor nach King’s House, 18,5 km. Rückkehr nach Tyndrum im Bus.

30.05.
Wanderung von Crianlarich nach Tyndrum. 10 km. Unterkunft im Hostel „By the Way“.

29.05.
Wanderung nach Inversnaid. 10 km. Übersetzen mit der Fähre auf die andere See-Seite. Busfahrt nach Crianlarich. Regen. Unterkunft im Youth Hostel.

28.05.
Einkaufen in Balloch. Busfahrt nach Balmaha. Wanderung entlang Loch Lomond nach Rowardennan. 10 km. Sonnig. Übernachtung im Youth Hostel direkt am See.

27.05.
Abflug Hannover – Landung Glasgow. Busfahrt Richtung Loch Lomond. Erste Nacht im Loch Lomond Youth Hostel. Mediokre Fish-n-Chips in Balloch.