Unter der Rubrik #lösungsfinder berichtet die ARD über die patientennahe Arbeit des Gesundheitskiosks in Hamburg Billstedt/Horn, vorgestellt von Minute 14:26 bis Minute 19:30.
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Selbstmanagementförderung bei psychischen Belastungen in der hausärztlichen Versorgung – Ergebnisse der SMADS*-Studie
Das ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer niedrigschwelligen Intervention durch Pflegekräfte in der hausärztlichen Versorgung. Das Sozial- und Case Management in den teilnehmenden Hausarztpraxen war Teil von psychenet – Hamburger Netz psychische Gesundheit. Zwischen 2011 und 2015 wurden hier innovative Versorgungsmodelle erprobt und umgesetzt, um Menschen mit psychischen Belastungen besser zu helfen als das gegenwärtig in der Regelversorgung der Fall ist.
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse des SMADS-Projekts ist im International Journal of Nursing Studies erschienen und frei verfügbar.
Hintergrund
Psychisch belastete PatientInnen suchen mit ihren Beschwerden zumeist ihre AllgemeinärztIn auf. Insbesondere Beschwerdebilder aus dem ängstlichen, depressiven und somatoformen Störungskreis sind häufig vertreten. Um die hausärztliche Versorgung zu ergänzen, hat die SMADS-Studie in beteiligten Hausarztpraxen ein Sozial- und Case Management zur Selbstmanagementförderung dieser PatientInnen durch speziell geschulte Pflegekräfte umgesetzt.
Fragestellung
Kann der Einsatz einer Pflegekraft innerhalb eines Untersuchungszeitraum von 12 Monaten sowohl die Selbstwirksamkeit von psychisch belasteten Patient/-innen steigern als auch die psychischen Symptome reduzieren helfen – verglichen mit einer Kontrollgruppe, die in der Standardbehandlung verblieben ist?
Methoden
Cluster-randomisierte, kontrollierte Studie in 20 Hausarztpraxen (10 Interventionsgruppe – IG; 10 Kontrollgruppe – KG). Analysen basieren auf der Intention-To-Treat-Population. Zur Analyse der Daten kam ein gemischtes, Mehr-Ebenen-Regressionsmodell zum Einsatz, das den Clustereffekt kontrolliert.
Ergebnisse
325 PatientInnen (IG N=134, KG N=191; mittleres Alter in Jahren: IG 39,5±13,2, KG 40,7±13,1; Spannweite 18-65 Jahre; Frauenanteil: IG 66,4%, KG 67,0%) erbrachten ein vollständiges Baseline Assesssment. 12 Monate später unterschieden sich die mittleren Differenzen der Selbstwirksamkeit (IG vs. KG) um 1,65 Punkte (95%-KI 0,50 – 2,8) zugunsten von IG (p=0,004). Daraus resultierte eine Effektstärke d von 0,33. Die kombinierte Beschwerdelast aller drei PHQ-Skalen verringerte sich über den gleichen Zeitraum um -2,2 Punkte mehr bei der IG verglichen mit der KG (95%-KI -5,2 – 0,74, p=0,14).
Diskussion
Eine niedrig-schwellige Intervention durch Pflegekräfte, umgesetzt als Collaborative care-Modell, erhöhte die Selbstwirksamkeit von psychisch belasteten PatientInnen verglichen mit einer KG. Die Beschwerden konnten durch die Intervention gesenkt werden, ohne dass sich das Ergebnis von der KG deutlich unterscheidet. Somit konnte die SMADS-Studie das erste Mal belegen, dass eine Pflegefachkraft die Versorgung durch die AllgemeinärztIn erfolgreich ergänzen kann.
* SMADS: Selbstmanagementförderung in der hausärztlichen Versorgung für Patienten mit Angst-, depressiven oder somatoformen Störungen
Nützliche Links zur Flüchtlingshilfe in Hamburg – #HHhilft
Umfassende Sammlung verschiedener Betreuungs- und Beratungs-Angebote auf hamburg.de
http://www.hamburg.de/fluechtlinge/4334084/betreuung-und-beratung/
Kirchliche Beratungsstelle Fluchtpunkt
http://www.fluchtpunkt-hh.de/scroll/aktuelles_beratung01.html
Ärztliche Versorgung von Flüchtlingen (aus ärztlicher Sicht inkl. Abrechnung)
http://www.kvhh.net/media/public/db/media/1/2009/10/72/telegramm_31_2015_sondertelegramm.pdf
In diesem KVH-Telegramm finden sich auf Seite 2 Hinweise für die Behandlung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und die Inanspruchnahme von Psychotherapie
http://www.kvhh.net/media/public/db/media/1/2009/10/72/telegramm_32_2015.pdf
Ärztekammer Flyer Menschen in Not helfen
Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge ohne Papiere
http://www.medibuero-hamburg.org/deutsch
http://www.diakonie-hamburg.de/web/spenden/AnDOCken-Aerztliche-und-Soziale-Praxis-fuer-Menschen-ohne-Papiere
Hilfe für besonders schutzwürdige Flüchtlinge (minderjährig, krank, alt, schwanger etc.)
http://www.fz-hh.de/de/projekte/clearingstelle.php
http://www.fz-hh.de/download/flyer-clearingstelle.pdf
Flüchtlingszentrum Flyer mit Programmüberblick (getragen von AWO, Caritas, Rotes Kreuz)
Startseite Flüchtlingszentrum
http://www.fz-hh.de/download/Flyer_Fluchtlingszentrum-Hamburg_2015_DEEN.pdf
Work and Integration for Refugees (W.I.R.)
http://www.fz-hh.de/download/W.I.R/WIR-Infoblatt-MultiplikatorInnen-DEUTSCH.pdf (deutsch)
http://www.fz-hh.de/download/W.I.R/WIR-Infoblatt-MultiplikatorInnen-ARABISCH.pdf (arabisch)
Sozialpädagogische Familienhilfe (gerade für jene, die bereits aus den Unterkünften raus sind und eine Wohnung haben)
http://www.hamburg.de/basfi/start-spfh/
Privater Wohnraum für Flüchtlinge
http://www.hamburg.de/fluechtlinge-unterbringung/4506850/privater-wohnraum-aktuell/
Spenden für Flüchtlinge
http://www.hamburg.de/hh-hilft/4450014/spenden-fuer-fluechtlinge/
https://www.betterplace.org/de/projects/33167
Beantragung von Fördergeldern „Flüchtlinge & Ehrenamt“
http://www.buergerstiftung-hamburg.de/fonds_fluechtlinge_ehrenamt/
Arbeitsgemeinschaft Kirchliche Flüchtlingsarbeit Hamburg
Fördern und Wohnen – Kontaktliste Erstaufnahmen