Ingwer-Karotten-Suppe mit Orangensaft

Die schnelle Suppe zwischendurch:

750 gr M?hren klein schneiden, Ingwer dazu und zwei TL Gem?sebr?he. Die M?hren weich kochen, dann p?rieren. Zwei oder drei (nach Geschmack) Saftorangen auspressen und hinzugeben. Abschmecken, eventuell Nachw?rzen. Fertig. Wer’s mag reichert sich die Suppe entweder mit einem L?ffel saurer Sahne oder einem Schluck Milch an.

Die Suppe ist bestens geeignet, ein Party-Buffet zu erg?nzen.

Warum müssen wir so lange leben?

Nicht gerade selten taucht diese Frage im Gespräch mit den alten Leuten auf. Heute sagte eine Frau (83) zu mir: „Spritze – und weg. Das wäre doch das Beste.“ Sie sagte es allerdings sehr leise und klang wenig überzeugt. Später forschte ich nach, inwieweit sie Absichten hegt, sich selber aus dem Leben zu nehmen. Das wies sie weit von sich. Das käme für sie nicht in Frage.

Wer sich die Frage nach dem Sinn so lange zu leben stellt, hat meist gute Gründe dafür:

  • langwieriger, langjähriger körperlicher Verfall, schleichend und bei vollem Bewusstsein
  • Krankengeschichten mit Schlaganfällen, Herzinfarkten, Stürzen, Opera-
    tionen, Medikamenten und deren Nebenwirkungen
  • zunehmende Einschränkung der Bewegungsfreiheit
  • Verlust der Unabhängigkeit, Zunahme an Abhängigkeit und Fremd-
    bestimmung
  • Einsamkeit durch den Verlust naher Angehöriger und Freunde

All diese Gründe, einzeln oder miteinander kombiniert, führen bei vielen zu einem drastischen Verlust an Lebensqualität. Auch die Frau aus dem Blogeintrag Hintersinn am Ende eines langen Lebens stellte sich die Frage, warum wir heute so alt werden, und ob das nicht gar ein Fluch sei.

In unserer Weltsicht steht die Verlängerung, der Erhalt des Lebens an oberster Stelle – ohne uns mit dem Preis zu beschäftigen, den wir dafür zahlen, nämlich z.B. den Verlust an Lebensqualität. Dem medizinischen System gelingt es immer besser, lebenserhaltende und lebensverlängernde Methoden erfolgreich einzusetzen – und dennoch werden die Leute, die davon profitieren (zumindest die Alten) immer gebrechlicher und erleben sich als dem System ausgeliefert. Das verlängerte Leben von heute geht einher mit einer ausgeweiteten Phase von Siechtum, von Schmerzen und Leiden. Die Betroffenen können dabei kaum dem Dilemma entfliehen, ein Leben verlängert zu bekommen, das dann nicht mehr das Leben ist, das sie sich eigentlich wünschen.

One in Four – Anti-Stigma-Video

Eine Kollegin, die im Projekt Entstigmatisierung von Gedächtnisstörungen arbeitet, entdeckte dieser Tage dieses bewegende Video gegen Ausgrenzung, Vorurteil und Stigmatisierung. Der Film wirbt für das Verständnis von Menschen (Einer von Vier), die anders sind, die in einer anderen Wirklichkeit leben, oder die im Alter anders werden, weil ihr Gedächtnissystem immer größere Lücken aufweist – bis hin zum Verlust der Persönlichkeit.

Die Sonne im Herzen

Urlaubsbilder sind eine Art Auflehnung gegen das Verblassen, vom Gedächtnis unverzüglich nach dem Urlaub – oder nach beliebigen anderen Ereignissen und Erlebnissen – eingeleitet. Das hier und jetzt verlangt eben auch seinen Speicherort.

Urlaubsbilder anzugucken, frischt die verblassenden Erinnerungen auf. Sie sind mein Immunschutz gegen die wetterliche Tristesse hier in Deutschlands Norden. Im Herzen bleibt mir so die gomeranische Sonne erhalten. Den Rest erledigen in einigen Jahren die klimatischen Veränderungen.

Sylt statt Seychellen?

Rund 90% der Griechen, Spanier und Franzosen verbringen ihre Urlaube im eigenen Land, an den Küsten des Mittelmeeres. Wir hingegen machen uns jährlich in großen Karawanen auf den Weg in die (noch) komfortableren Klimazonen, mit dem Auto, dem Zug, dem Flugzeug.

Nun sorgt ja die ganze Urlauberei in der Fremde u.a. für den massiven Klimawandel, der uns nun angekündigt ist. Was folgt daraus? Wir rollen und fliegen so lange in den Süden bis sich das Klima wandelt, zu unseren Gunsten. Dann dürfen wir nicht mehr in den Süden, wollen es aber auch nicht: Wir bekommen ja Mittelmeerverhältnisse an Nord- und Ostsee. 90% von uns urlauben dann an heimischen Gestaden, wenn die nicht vom steigenden Meerwasserspiegel weggepült worden sind.
Sich erst in 20 Jahren für Sylt zu entscheiden, wird wohl zu spät sein.

Das Leben des Anderen – Stasiakteneinsichten

Dieses Wochenende öffnet uns der Autor Rayk Wieland in der SZ seine Stasi-Akte: „Das Leben des Anderen“ – sehr köstlich, sehr unterhaltsam und aufschlussreich, weil ein weiterer Beleg für die subversive Arbeit des Dienstes gegen den Sozialismus…

Auch mir war das Vergnügen vergönnt, meine Akte kennenzulernen. Weil ich dieses Vergnügen gerne teile, gewähre ich Akteneinsicht. Der vergnüglichste Teil meiner Akte ist die Mitschrift einer monatelangen Telefonüberwachung. Ich habe die wichtigsten Teile in sechs Szenen aufbereitet: „Mikrofone richt euch!“.

Übrigens klärt sich damit auch die Herkunft von Zettmann: Die Behörde für die Unterlagen des ehemaligen Staatsicherheitsdienstes der DDR kopierte mir Anfang der 90er Jahre die Blattsammlung. Ich blätterte darin und es stellte sich heraus, die Stasi erfand meinen Spitznamen: In meiner Akte ist nämlich immer nur von „Z.“, oder „dem Z.“ die Rede. Ich, Z. (phonetisch: zett aka z-mann, aka zettmann), bin also in diesem Sinne eine Erfindung der Stasi. Das Copyright für „Zettmann“ und für diese Seite liegt bei den Genossen des DDR-Geheimdienstes…

„Der Mond ist aufgegangen“, frisch betextet

Weil die meisten gängigen Schlaflieder fürs Kind entweder deprimierend sind oder völlig anachronistisch, habe ich mir für „Der Mond ist aufgegangen“ einen eigenen Text geschrieben, den das Kind gesungen bekommt.

(nach Matthias Claudius, 1778)

Der Mond ist aufgegangen
und alle Sternlein prangen,
Am Himmel hell und klar.
Der Tag geht schlafen leise,
du machst jetzt eine Reise.
Mit Träumen wild und wunderbar.

Die Sonne ist verschwunden,
Sie dreht woanders Runden.
Doch bald kommt sie zurück.
Bis dahin sollst du schlafen,
begleitet von den Schafen,
die dir erzähln vom Lebensglück.

Die Schäfchen solln dich schützen,
die Ruhe soll dir nützen,
zu schöpfen neue Kraft.
Dann morgen in der Frühe,
erwachst du ohne Mühe,
erholt, belebt und voll im Saft…

Copyleft: Thomas Zimmermann. All rights reversed.

Die Gute-Nacht-Spieluhr lädt ein zum Tanz…

Seit einigen Wochen reagiert mein Sohn auf Melodien (Radio, CD, ein Plastikente mit drei Auswahlknöpfen) mit ungelenken, gleichwohl rhythmischen Bewegungen. Er hockt auf Knien, reckt einen Arm oder beide Arme in die Luft, grinst und zappelt.

Zur Geburt nun bekam das Kind von einer Freundin einen gelben Spieluhr-Mond geschenkt (einen halben, zunehmenden, dickbäuchigen, mit Knubbelnase, um genau zu sein), handgemacht aus Filz und mit Hut. Die Spieluhr ziehen wir jeden Abend auf, wenn das Licht aus ist und das Kind im Bett liegt. Der Kleine nahm die Melodie (Mozarts kleine Nachtmusik) gelassen hin und schlief irgendwann ein – wenn er nicht schon vorher eingeschlafen war.

Nahe liegend, dennoch unerwartet, was heute geschah: Er stellt sich auf, hält sich mit einer Hand am Gitter des Bettes fest und reckt den Arm mit einem Finger in die Höhe, grinst und zappelt.
Klar, auch zu Mozart lässt sich rocken.

Und was denkt der Systemiker in mir? Früh übt sich, wer Muster unterbrechen möchte, um aus einem alten Trott rauszukommen.

Easterhegg 2007

Vom 06. – 09.04. lädt der Chaos Computer Club zum österlichen Erfahrungs- und Gedankenaustausch ein: Easterhegg 2007. Dort werkelt die Chaos-Gemeinde in kleineren Einheiten an den Geräten und bespricht auf Vorträgen und in den Fluren Fragen des digitalen und des analogen Lebens.

Wegen der knappen Raumkapazitäten im Eidelstedter Bürgerhaus in Hamburg sind Anmeldungen zwingend erforderlich. Hier ist der Link zum Anmeldeformular.