Geruchsproben

Mag sein, dass derzeit die Reaktionen auf Maßnahmen der Sicherheitsorgane etwas hysterisch sind, wie der Bundesinnenminister meint.

Selbst wenn es also zum Ermittlungsalltag gehört, Geruchsproben von Verdächtigen zu nehmen, so braucht Schäuble nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen: Er selbst hat tatkräftig dafür gesorgt, dass diese hysterische Stimmung im Land entstanden ist. All seine Vorschläge zu Gesetzesveränderungen aus den letzten Wochen (Online-Durchsuchung, biometrische Erfassung der Bevölkerung) haben den Boden dafür bereit.

Wenn heute wegen der Geruchsproben und den Präventivmaßnahmen gegen G8-Protestler eine große Welle durch die Medien schwappt, dann ist das der Sensibilisierung geschuldet, die in den vergangenen Wochen stattgefunden hat. Die Leute gucken den Sicherheitsorganen etwas genauer auf die Finger. Und das ist auch gut so, unabhängig davon, ob die Reaktion im Einzelfall übers Ziel hinausschießt.

AOK – Arm. Orientierungslos. Krank.

Ein (auf Widerruf) ziemlich konkurrenzloses Angebot macht die AOK den Inhabern Ihrer AOKplusCARD: Wie das ZDF gestern in seiner Sendung „Frontal 21“ berichtete, legt die Krankenkasse Ihren Versicherten besondere Rabatte auf den Gabentisch, um sie an sich zu binden: Extra-Minuten im Sonnenstudio, Cocktails in teilnehmenden Bar-Betrieben, einen Extra-Cheeseburger beim Kauf eines Maxi-Menüs in einer Schnellfresskette.

Ich habe großes Mitgefühl. Aus der Aktion spricht Verzweiflung, Not und Existenzangst: Der Kasse laufen die Mitglieder weg, insbesondere die jungen, die gut verdienenden, die gesunden. Diese Klientel mit ein paar Anreizen zum Schlemmen, Saufen und Sonnenbaden am Weglaufen zu hindern oder damit Neumitglieder zu gewinnen, muss doch bitteschön erlaubt sein… Oder?

Auch wenn die AOK Baden-Württemberg inzwischen auf den Bericht reagiert und die Rabatte aufgekündigt hat, hängen bleibt der Eindruck, hier will sich eine arme, orientierunglose, kranke Versicherung in Not gleich selber umbringen, indem sie sich vollends der allgemeinen Lächerlichkeit preisgibt. Möge der Gesetzgeber das als Aufforderung verstehen. Möge er die AOK („Abschaffen. Ohne Kulanz.“) in einem geordneten Verfahren auflösen. Die mehrheitlich alten und chronisch kranken Mitglieder werden dann in einem ebenso geordneten Verfahren den anderen Krankenkassen zugewiesen.

Tüss!

Heute hat sich unser Sohn erstmals nicht nur winkend von mir verabschiedet. Er rief mir „Tüss!“ hinterher und winkte dabei. Und wiederholte es: „Tüss!“

All das geschah ganz nebenbei und vor allem komplett ohne Vorwarnung. Als hätte er vorher immer nur stumm geübt, bis es nach seinem Ermessen mal zu einem vernüftigen „Tüss“ gereicht hat, um damit eine neue Stufe in der kommunikativen Leiter zu erklimmen. Beim Abholen aus der Kita setzte er das „Tüss!“ den Kita-Frauen gegenüber schon ganz selbstverständlich ein. Faszinierend.

The Zimmers

Wie leistungsfähig und vor allem -willig Menschen im hohen Alter sein können, zeigen gegenwärtig „The Zimmers„, Durchschnittsalter 78. Der Lead-Sänger ist 90. Ihre Aufnahme des Who-Klassikers „My Generation“ bricht gerade auf YouTube alle Rekorde. Am 28.05. erscheint die Single in den Plattenläden. Entstanden ist der Hit in den Abbey-Road-Studios, den heiligen Hallen, in denen die Beatles ihre Songs produzierten.

Wie das Video zeigt, haben die Alten enormen Spass. Zudem beherrscht die Band die Gesten und Rituale des Rock virtuos. Da werden Gitarren gecrasht, das Schlagzeug umgestoßen, der Stinkefinger gehoben. Die Alten transportieren aber auch eine Botschaft. Sie halten Schilder in die Höhe, auf denen zu lesen ist: „Ich langweile mich im Altenheim“, „Ich habe drei Jahre meine Wohnung nicht verlassen“ oder auch „Schreib mich nicht ab, nur weil ich 90 bin“.

Mehr Infos zu Band und deren Entstehung in dieser Geschichte auf stern.de.

Spargel-Risotto

Grundlage ist das Risotto-Rezept.

Dazu 500 gr Spargel (hier: weiß). Den Spargel schälen und in drei Teile schneiden. Die Endstücke in Butter und Salz weich kochen. Die Mittelstücke wiederum dritteln und zusammen mit dem Weißwein dem Reis zugeben. In einem der folgenden Gemüsebrüheaufgüsse die gekochten Endstücke hinzufügen. Schließlich die Spitzen kurz aufkochen lassen, kalt abschrecken und unterheben.

(Frei nach Biolek/Witzigmann „Unser Kochbuch – Alternativen zu Fisch und Fleisch“, Tre Torri-Verlag, ISBN 978-3-937963-18-1)

Wahloptionstarife der Krankenkassen

Im Gegensatz zu den Wahlpflichttarifen, welche die gesetzlichen Krankenkassen gemäß GKV-WSG anbieten müss(t)en, führen sie die neuen Wahloptionstarife, die sie anbieten können, sehr offensiv und flächendeckend ein:

  • Selbstbehalt-Tarif
  • Kostenerstattungstarif
  • Nichtinanspruchnahme-Tarif
  • Tarife für besondere Therapierichtungen

Eine Gefahr bei dieser Art Tarifen ist, dass sich junge, gesunde Versicherte ihren Anteil aus dem System zurückholen und die alten und/oder chronisch kranken Versicherten auf den Kosten sitzen bleiben. Mit solchen Angeboten erlaubt das Gesetz den gesetzlichen Krankenversicherungen, das bisherige Solidaritätsprinzip (Gesunde finanzieren Kranke) zu unterlaufen bzw. es zumindest aufzuweichen.

Deswegen hat der Gesetzgeber einem unkontrollierten Aderlaß einen Riegel vorgeschoben: Ein Versicherter darf pro Jahr nicht mehr als €600 zurückbekommen bzw. nicht mehr als 20% des eigenen Jahresbeitrages. Die Tarife müssen sich selber tragen, dürfen also nicht durch „Normaltarif“-Versicherte subventioniert werden. So ist der Entsolidarisierung zumindest gegenwärtig ein Riegel vorgeschoben. Aber weil das Prinzip des solidarischen Ausgleichs unterlaufen wird, ist damit womöglich einer Abkehr von der Idee der Solidarversicherung das Tor geöffnet.

BVA bremst Kassen

Laut einem Bericht der Berliner Zeitung „Tagesspiegel“ versagt das Bundesversicherungsamt den gesetzlichen Krankenkassen, Tarife mit zusätzlichen Leistungen wie Chefarztbehandlung und Einzelzimmerzuschlag anzubieten.

Die privaten Krankenversicherungen (PKV) wehren sich vehement gegen die Konkurrenz aus den Reihen der gesetzlichen Versicherer. Bisher schließen nämlich die Privaten solche Verträge exklusiv mit den Versicherten ab – auch und gerade mit Versicherten, die regulär gesetzlich krankenversichert sind.

Wahlpflichttarife der Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenkassen sind seit dem 01.04.2007 verpflichtet, ihren Versicherten Tarife für die Teilnahme an besonderen Versorgungsformen anzubieten:

  • Integrierte Versorgung (IV)
  • Disease-Management-Programme (DMP)
  • besondere ambulante ärztliche Versorgung
  • Modellvorhaben
  • Hausarzt-zentrierte Versorgung

Bestimmte Angebote, bei denen die Patienten bspw. die Praxisgebühr rückerstattet bekommen, haben die Krankenkassen bereits im Angebot. Gerade die Chroniker-Programme (DMP) sind für die Kassen attraktiv, da sie über den so genannten Risikostrukturausgleich und damit verbundene Ausgleichszahlungen im Pool der Kassen davon profitieren.

Einen Tarif zur Hausarzt-zentrierten Versorgung ist gegenwärtig jedoch kaum zu bekommen. Zwar bietet die Barmer Ersatzkasse ihren Versicherten einen Hausarztvertrag. Allerdings erfüllt der (eventuell) nicht die Vorgaben des Gesetzgebers. Ein Verfahren gegen diese Verträge ist vor dem Bundessozialgericht in Kassel anhängig. (update)
Aus Kostengründen ist seitens der Versicherer gegenwärtig kaum mit einem flächendeckenden Hausarzt-Tarif zu rechnen – zumal der Gesetzgeber versäumt hat, ein Datum ins Gesetz zu schreiben, bis wann die neuen Pflichttarife einzuführen sind. Wer einen Hausarzttarif von seiner Kasse will, diese aber abwiegelt oder auf später vertröstet, meldet sich am besten bei der Dienstaufsichtsbehörde, dem Bundesversicherungsamt in Bonn, Tel.: 0228 619-0.

Elektronische Gesundheitskarte

Die Krankenkassen stehen vor der flächendeckenden Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Obwohl schon zum 01.01.2006 geplant, laufen gegenwärtig nur Modellversuche. Bis Ende 2008 soll die Karte bundesweit verfügbar sein.

Allerdings haben sich inzwischen verschiedene Ärzteorganisationen (Kassenärztliche Bundesvereinigung, Bundesärztekammer, Hausärzteverband, Marburger Bund) in einer gemeinsamen Erklärung gegen die Einführung der Karte gewandt, wenn sie die anfallenden Kosten nicht gesondert vergütet bekommen.

In seltener Einmütigkeit haben nun die gesetzlichen und die privaten Krankenkassen an die Ärzte und ihre Standesvertreter appelliert, das Vorhaben nicht zu blockieren. Die Erklärung der Ärzteschaft bezeichneten sie als einen Versuch, „Druck auf die Kostenträger bei den Verhandlungen zur Finanzierung der Erstausstattung der ärztlichen Praxen mit entsprechender Praxishard- und software auszuüben. Ärgerlich sei es, dass versucht werde, Ängste bei den Patienten im Hinblick auf die Datensicherheit zu schüren, um damit eigene finanzielle Interessen durchzusetzen.“

Spargelsalat

Das Saisongemüse in einem Salat verarbeitet:

500 gr Spargel (weiß), 4 Tomaten, 200 gr Champignons, Erbsen, 1 Gurke, Kerbel (frisch)

Dressing: Olivenöl, Balsamico (weiß), 3 EL Spargelwasser, 1 TL Trüffelöl, 3 Spritzer Fischsoße, Pfeffer, Salz, 2 TL Curry-Pulver, Joghurt

Den Spargel schälen und 20 Minuten auf mittlerer Flamme köcheln (Butter und Salz ins Wasser). Das macht den Spargel weich, er bleibt allerdings bissfest. Die anderen Zutaten zerkleinern, den weichen Spargel ebenfalls klein schneiden, Kerbel zupfen und hacken. Das Dressing anrühren. Fertig.